Aktuelle Termine
April bis September 2025, Zürich (Großmünster)
Zu den Ostergottesdiensten versammeln sich Feiernde im Grossmünster um sechs Holztische. Von dort ziehen die Tische hinaus in die Stadt, wo sie an öffentlichen Plätzen zur offenen Tavolata einladen – mit Gästen aus Kultur, Wissenschaft und Randgruppen, aber auch mit Passanten, die spontan Platz nehmen.
Zum Abschluss kehren die Tische am Bettag ins Großmünster zurück. Die Begegnungen und Geschichten der Stadt fliessen in den Gottesdienst ein, gefolgt von einer grossen Tavolata auf dem Zwingliplatz. So wird Zwinglis Vision einer Tischgemeinschaft auf Augenhöhe erlebbar – als Zeichen von Gastfreundschaft, Zusammenhalt und gelebter Solidarität in einer vielfältigen Gesellschaft.
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Praxistipp zum Abendmahls-Jubiläum: In unserer kostenlosen from-App beschäftigen wir uns 2025 u.a. mit dem Zürcher Abendmahl - mit einer Fotoserie von Abendmahlstischen, international.
Politisches Gebet zur Nacht
10. Juni 2023, 22-23 Uhr

Ob Klimawandel oder Kriege: Viele Menschen sehen die Welt auf einen Abgrund zugehen. Für die Zukunft gibt es scheinbar keinen positiven Ausblick mehr. Nehmen wir diese Ängste ernst genug? Können wir aus der Bibel möglicherweise Impulse bekommen, wie wir mit einer aussichtslosen Situation umgehen?
- Ist der Gedanke an ein Ende der Welt vielleicht gar nicht so fatalistisch wie es scheint, sondern so real wie wir ja auch mit unserem eigenen Tod umgehen?
- Sind apokalyptische Gedanken ein Ansporn für noch mehr Anstrengung, dem drohenden Ende entgegenzuwirken?
- Können wir Gott doch zutrauen, dass er uns zur Vernuft bringt und die Welt rettet?
Beteiligte sind:
- Pater Jörg Alt, der sich mit der 'Letzten Generation' auf die Straße klebt und in München gerade vor Gericht steht.
- Anna-Nicole Heinrich, die als Studentin zur Präses der EKD-Synode gewählt wurde
- Georg Rieger, Pfarrer der Gemeinde St. Martha und Mitglied des Moderamens des Reformierten Bundes
An dem politischen Gebet wird auch das Publikum beteiligt.
Zum Hintergrund:
Das politische Gebet zur Nacht war ursprünglich eine ökumenische Initiative auf dem Katholikentag 1968 in Köln. Protagonist*innen der ersten Stunde waren unter anderem Dorothee Sölle, Fulbert Steffensky, Marie Veit, Heinrich Böll. Die Veranstalter legten die Anfangszeit auf 23 Uhr fest, daher der Name. Nach dem Kirchentag fanden wöchentlich in der evangelischen Kölner Antonierkirche Politische Nachtgebete statt. Wieder aufgegriffen wurde das Konzept durch die Montags-Friedensgebete in Leipzig ab 1982.
Das politische Gebet zur Nacht enthält traditionell politische Informationen, eine Predigt oder einen Meditationstext, ein "neues" Glaubensbekenntnis, aber auch einen Aufruf zur Aktion und die Möglichkeit zur Diskussion mit der Gemeinde. Hinter dieser Struktur stand Sölles Überzeugung, dass theologisches Nachdenken ohne politische Konsequenzen immer einer Heuchelei gleichkomme und jeder theologische Satz auch ein politischer sein müsse.