Theologe zwischen Konflikt und Konsens

Franke neuer Referent der Synode


Martin Franke © EKHN / Rahn

Seine Biographie führte Martin Franke in viele Länder. Ab September ist der gelernte Journalist und evangeische Pfarrer Martin Franke Theologischer Referent der EKHN-Kirchensynode.

Gewaltfreie Konfliktbewältigung und Konsensdemokratie sind nur einige der Themen, die Pfarrer Martin Franke mitbringt, wenn er die Stelle des Theologischen Referenten der hessen-nassauischen Kirchensynode antritt. Ab September wird der 48jährige evangelische Theologe mit seinen zahlreichen Auslands- und Medienerfahrungen unter anderem Themen für das maßgebende Beschlussgremium in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) erarbeiten sowie die synodalen Ausschüsse begleiten.

Auf gelebte Pluralität legt Martin Franke dabei Wert: „Es ist ein Markenzeichen von Volkskirchen wie der EKHN, dass sie die Vielfalt des Glaubens und der Theologie mit ihren unterschiedlichen Zugängen zur Bibel, Interpretationsansätzen und Meinungsverschiedenheiten widerspiegeln. Zugleich verbindet uns die Hoffnung auf Gottes Reich“, sagt er. Diese Hoffnung ermögliche „überraschend gemeinsame Wege trotz verschiedener Standpunkte“, wie Martin Franke während vieler Auslandsaufenthalte erfahren hat.

Seit 2010 war Martin Franke Gemeindepfarrer im Team der Evangelischen Kirchengemeinde Seligenstadt und Mainhausen. Neben der Seelsorge in Altenheimen und der Konfirmationsarbeit organisierte er dort unter anderem  auch Kirchenasyle für von Abschiebung bedrohte Geflohene. Besonders engagiert hat sich Martin Franke im interreligiösen Dialog. Als Ökumenebeauftragter im Evangelischen Dekanat Rodgau, 2011 bis 2016, arbeitete er an der Broschüre „Orte des Glaubens“ des Landkreises Offenbach mit. „Eine sehr spannende Arbeit, weil wir uns in verschiedenen Religionen erst einmal kennenlernen mussten“, sagt er.

Während dieser Zeit nahm er mit der EKHN auch an der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Busan (Südkorea) teil. Zum Schutz örtlicher Bauern besuchte er mit einer Friedensbegleitung das Konfliktgebiet im Norden Kolumbiens. Bis heute engagiert sich Martin Franke für die Partnerschaft der EKHN mit der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea (PROK). Er ist auch Mitglied der von der Kirchenleitung eingesetzten Arbeitsgruppe Gendergerechtigkeit. Franke ist zudem Diplom-Medienwissenschaftler und Journalist. Der gebürtige Frankfurter arbeitete auch als Redakteur beim Darmstädter Echo.

Zur Person

Martin Franke wurde 1970 in Frankfurt am Main geboren. Nach dem Abitur in Darmstadt und Zivildienst begann er 1982 evangelische Theologie zu studieren. Nach Stationen in Frankfurt, Göttingen und Marburg schloss er 1998 sein Theologiestudium ab. Nach einem Praktikum bei der Oberhessischen Presse absolvierte er bis 2000 ein Aufbaustudium der Medienwissenschaft-Medienpraxis an der Universität Tübingen. 2000 bis 2003 war er Volontär und Redakteur beim Darmstädter Echo. Anschließend absolvierte er sein Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pfarrer, in der Evangelischen Kirchengemeinde Egelsbach. Nach einem Spezialpraktikum in Südamerika trat er 2006 seine erste Pfarrstelle in den Evangelischen Kirchengemeinden Dauernheim und Blofeld bei Nidda an. 2010 wurde er dann Pfarrer in den Evangelischen Kirchengemeinden Seligenstadt und Mainhausen.


Quelle: Evangelische Kirche in Hessen und Nassau