Zu Bethlehem geboren

Eine Bild-Kollage von Sylvia Bukowski

„Wir brauchen keine einseitigen Unterstützer, die unsere Wunden vergrößern. Wir brauchen Unterstützer, die eine Vision für eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit für Palästinenser und Israelis haben. Wenn sich die Leute bei Euch einseitig für Palästina engagieren, macht die israelische Seite stark. Wenn sie einseitig Partei für Israel nehmen, erzählt von uns!“ - Yohanna Katanacho, Bethlehem Bible College

Bild-Kollage im PDF

Zu Bethlehem geboren...

wo?

Jeden Tag kommen Touristenbusse nach Bethlehem.
Vor allem orthodoxe Christen besuchen die Geburtskirche.

Aber vielleicht ist Jesus in einer der Höhlen im Umland geboren?
Unter Mithri Rahebs Gemeindezentrum?

Der Checkpoint zwischen Bethlehem und Jerusalem

The Christ at the Checkpoint Manifesto
• The Kingdom of God has come. Evangelicals must reclaim the prophetic role in bringing peace, justice and reconciliation in Palestine and Israel.
• Reconciliation recognizes God’s image in one another.
• Racial ethnicity alone does not guarantee the benefits of the Abrahamic Covenant.
• The Church in the land of the Holy One, has born witness to Christ since the days of Pentecost. It must be empowered to continue to be light and salt in the region, if there is to be hope in the midst of conflict.
• Any exclusive claim to land of the Bible in the name of God is not in line with the teaching of Scripture.
• All forms of violence must be refuted unequivocally.
• Palestinian Christians must not lose the capacity to self-criticism if they wish to remain prophetic.
• There are real injustices taking place in the Palestinian territories and the suffering of the Palestinian people can no longer be ignored. Any solution must respect the equity and rights of Israel and Palestinian communities.
• For Palestinian Christians, the occupation is the core issue of the conflict.
• Any challenge of the injustices taking place in the Holy Land must be done in Christian love. Criticism of Israel and the occupation cannot be confused with anti-Semitism and the delegitimization of the State of Israel.
• Respectful dialogue between Palestinian and Messianic believers must continue. Though we may disagree on secondary matters of theology, the Gospel of Jesus and his ethical teaching take precedence.
• Christians must understand the global context for the rise of extremist Islam. We challenge stereotyping of all faith forms that betray God’s commandment to love our neighbors and enemies.

Das Manifest von Christ at the Checkpoint
Das Reich Gottes ist angebrochen. Gläubige Christen müssen sich auf ihren prophetischen Auftrag besinnen und für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung in Palästina und Israel eintreten.
Versöhnung erkennt auch im Anderen das Ebenbild Gottes.
Ethnische Zugehörigkeit allein berechtigt nicht zur Teilhabe am Erbe des Abrahambundes.
Die Kirche im Heiligen Land hat Christus seit dem ersten Pfingstfest kontinuierlich bezeugt. Sie muss darin bestärkt werden, weiterhin als Licht und Salz in der Region zu wirken, wenn in dem Konflikt Hoffnung lebendig bleiben soll.
Jeder exklusive Anspruch auf das Land der Bibel im Namen Gottes entspricht nicht der Heiligen Schrift.
Alle Formen von Gewalt müssen eindeutig abgelehnt werden.
Palästinensische Christen dürfen die Fähigkeit zur Selbstkritik nicht verlieren, wenn sie ihrem prophetischen Auftrag treu bleiben wollen.
In den palästinensischen Gebieten herrscht konkretes Unrecht. Das Leiden der palästinensischen Bevölkerung darf nicht länger ignoriert werden. Jede Lösung des Konflikts muss von einer Gleichberechtigung von Palästinensern und Israelis ausgehen.
Für die palästinensischen Christen ist die Besatzung der Kern des Konflikts.
Jeder Widerstand gegen das Unrecht im Heiligen Land muss auf der Basis christlicher Liebe verantwortet werden. Kritik an Israel und der Besatzung darf nicht mit Antisemitismus und der Ablehnung der Existenz des Staates Israel vermischt werden.
Ein respektvoller Dialog zwischen palästinensischen und messianischen Christen muss fortgesetzt werden. Zwar unterscheiden wir uns in einigen theologischen Punkten, jedoch hat für beide Seiten die Verkündigung Jesu Vorrang.
Christen müssen das Erstarken eines radikalen Islams im globalen Kontext verstehen. Wir lehnen jede Form von Pauschalisierung religiöser Einstellungen ab, die Gottes Gebot der Nächstenliebe und Feindesliebe außer Acht lassen.

Für jüdische Israelis ist das Betreten von Bethlehem lebensgefährlich.

Die Märtyrer der Intifadas werden verehrt

Ihre Taten verschwiegen.

Anschlag auf eine Disko in Tel Aviv : 17 Jugendliche getötet.

Die Schlüssel stehen für die Hoffnung auf Rückkehr der Flüchtlinge und Vertriebenen...

Kunst vor und in Safeds ehemaliger Moschee

Flüchtlingslager Deheischa, Bethlehem: Nach 65 Jahren sind die Flüchtlinge noch nicht integriert:
„Keiner verkauft uns Land...“ (Mohammad)

Yohanna Katanacho, Academic Dean des Bethlehem Bible College, vor einer kanadischen Frauengruppe auf deren Frage: Was können wir für euch tun?:
„Wir brauchen keine einseitigen Unterstützer, die unsere Wunden vergrößern. Wir brauchen Unterstützer, die eine Vision für eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit für Palästinenser und Israelis haben. Wenn sich die Leute bei Euch einseitig für Palästina engagieren, macht die israelische Seite stark. Wenn sie einseitig Partei für Israel nehmen, erzählt von uns!“

Tent of Nations, bei Bethlehem:

Seit Jahren kämpft die Familie Nassar vor israelischen Gerichten um den Erhalt ihres Weinbergs. Internationale Freiwillige, darunter viele jüdische Gruppen, sichern durch ihre Anwesenheit das Grundstück vor militärischer Beschlagnahme.
Da keine Bauten auf dem Grundstück erlaubt sind, lebt die Familie in Höhlen, die Freiwilligen in Zelten. Die Wasserversorgung wird durch ein Zisternensystem gewährleistet, Energie aus Sonnenkollektoren gewonnen.

Douad Nassar: „Wir Palästinenser müssen aus unserer Opferrolle herausfinden und zivilgesellschaftliche und ökologische Verantwortung übernehmen.“

Wir weigern uns, Feinde zu sein!

Selig sind die Friedenstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen...

Dezember 2013, Text und Fotos von Sylvia Bukowski