Gut gedüngt mit Menschenblut

Barth über den Mammon

»Der Mammon ist's, der ins Feuerlein der nationalen Leidenschaften geblasen hat hüben und drüben, der den Völkern eingeflüstert hat, ihre Interessen seien gefährdet, wenn der Andere, der da drüben, nicht einmal gründlich gedemütigt werde, hat den Millionen das Gewehr in die Faust gepresst, ob sie gleich nicht wollten, und freut sich nun des angerichteten Schadens, denn seine Zinsen laufen weiter, und wenn die Erde gut gedüngt ist mit Menschenblut, gedeihen nach alter Erfahrung seine Saaten umso besser. Das heißt: in der Hölle und in der Qual. So brennt es uns auf den Fingern, dass wir uns dem Schein ergeben haben. So muss es zugehen, solange eine gottfremde, gottlose Macht über uns herrscht!« (Karl Barth, Predigt zu Lukas 16,19-26, in: Predigten 1915 (GA I.27), 267)