Ein Brief vom Götti

14.04.2019

Wenn man heute Konfirmand_innen fragt, was sie zur Konfirmation erhalten haben, hört man viele verschiedene Antworten: Uhren, Geld, …. Hauptsache: Geschenke. Nicht aber Fritz: Er hat einen Brief vom Götti erhalten. Einen Brief, der anfängt mit «Es geht nicht» und endet mit «Dein Herz sei Gott befohlen». Einen Brief, den ein berühmter Götti namens Karl Barth als Flugblatt in «einem Kreis zürcherischer Pfarrer» herausgegeben hat (ca. 1916). Aber auch einen Brief, der Zwingli, Palmsonntag und Konfirmation zusammendenkt. So erinnert sich der Götti an seine eigene Konfirmation am Palmsonntag und daran, was alle Konfirmanden erhalten: den Konf-Spruch der zugleich auch Gottes Zuspruch verdeutlichen soll. Denn: ein christliches Leben zu führen, ist nie weniger anspruchsvoll, als am Tag der Konfirmation oder eben am Tag des Einzuges Jesu in Jerusalem. Christ sein (oder wie Christus mit offenen Augen dem Kreuz entgegengehen) erfordert aber Mut. Und hier kommt Zwingli ins Spiel: «Tut um Gottes Willen etwas Tapferes!» und schon ist nicht mehr nur Fritz angeschrieben. Was steht in Ihrem Konf-Spruch?

Ariane Albisser