'Für uns als Kirche selbstverständlich'

ErK: Geflüchtete aus der Ukraine ziehen im Kloster ein

Kloster Möllenbeck bei Rinteln © Wikimedia/Museum.eulenburg

Die Evangelisch-reformierte Kirche und die Kirchengemeinde Möllenbeck stellen das Kloster Möllenbeck bei Rinteln im Weserbergland für die Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine zur Verfügung. In Kürze werden die ersten Menschen im Kloster einziehen.

Unterkommen werden die Geflüchtete in den Räumen des Jugendfreizeitheims, das die Kirchengemeinde in dem Kloster aus dem 10. Jahrhundert betreibt. Dort werden insgesamt 24 Räume Nord- Ost- und Westflügel für Familien bereitgestellt. Der Landkreis Schaumburg mietet die Räume des Jugendfreizeitheims im Kloster vorerst bis zum Jahresende.

Ute Schulz, Pastorin der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Möllenbeck: „Wir stellen unsere Räume des Jugendfreizeitheims sehr gern zur Verfügung und setzen damit bewusst ein Zeichen der Solidarität und zeigen Bereitschaft, Menschen, die vor dem Krieg flüchten, willkommen zu heißen.“ Die Kirchengemeinde habe sehr sorgfältig abgewogen, ob das Interesse der Jugendfreizeitgruppen oder der ukrainischen Flüchtlinge Vorrang haben solle. Für die Evangelisch-reformierte Landeskirche sagt Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden: „Für uns als Kirche ist es selbstverständlich, den verzweifelten Menschen zu helfen und den Staat bei seinen Aufgaben zu unterstützen.“

Betroffen von der jetzt getroffenen Entscheidung sind alle Gruppen und Kreise, die das Kloster Möllenbeck in diesem Jahr für Freizeiten gebucht haben. „Für diese vielen Gäste tut es uns unendlich leid“, sagt Tanja Frühmark, Leiterin des Freizeitheims. „Wir haben allen für dieses Jahr bereits abgesagt und um Verständnis gebeten.“ Alle, mit denen sie gesprochen habe, seien sehr traurig gewesen, fast alle hätten aber verständnisvoll reagiert. „Wir hoffen jetzt für alle Gruppen, dass sie noch an anderen Orten unterkommen können und wir sie in Zukunft wieder bei uns im Kloster Möllenbeck begrüßen können“, so Frühmark.

Ebenfalls abgesagt werden musste das KonfiCamp der Reformierten Landeskirche. Für den August war ein fünftägiges Treffen von Konfirmandinnen und Konfirmanden im Kloster geplant. Bereits im Jahr 2019 fand ein solches Fest mit großem Erfolg in Möllenbeck statt. Nach einer zweijährigen Pause aufgrund der Corona-Pandemie erwartete das Organisationsteam um Landesjugendpastor Bernhard Schmeing in diesem Jahr rund 400 junge Menschen aus allen Regionen der Reformierten Kirche. „Natürlich ist unsere Enttäuschung groß, dass es auch 2022 wieder kein KonfiCamp geben wird“, so Bernhard Schmeing. Die Projektleitung stehe aber voll hinter der Entscheidung von Kirchengemeinde und Landeskirche.


Quelle: ErK/Ulf Preuß